Das wahre Märchen von Dornröschen
Ich mag Märchen. Märchen sind schön und romantisch, sie haben ein Happy End, handeln meist von der großen, einzigen, wahren Liebe und das Gute siegt sowieso immer. Märchen sind unrealistisch, deswegen mag ich sie (denn das Leben ist schon hart genug ;)).
Passend dazu habe ich heute in dem Buch, welches ich gerade lese, die folgende Geschichte gefunden:
Die wahre Geschichte von Dornröschen
Vor langer, langer Zeit kam ein Prinz zu einem Schloss, das von einem hohen Dornengestrüpp umrankt war. Der Prinz hatte gehört, daß dahinter eine schöne Prinzessin in einen hundertjährigen Schlaf gefallen war und nur ein Prinz sie mit einem Kuss erwecken könne. So zog er sein Schwert und bahnte sich mit wuchtigen Hieben einen Weg zum Turm.
Nachdem er die schwere Tür geöffnet hatte, hörte er seltsame Geräusche, denen er folgte. Er traute seinen Augen kaum, als er in einer Kammer eine wunderschöne Prinzessin sah, die an einem Spinnrad saß und fröhlich vor sich hinträllerte. Das sah gar nicht nach hunderjährigem Schlaf aus!
Eine Weile sah ihr der Prinz sprachlos zu, bevor er sich endlich höflich vorstellte und ihr zur Begrüßung einen Kuss gab - einen Handkuss allerdings, denn nur schlafende Prinzessinnen küsst man auf den Mund.
Die beiden unterhielten sich angeregt. Als der Prinz gerade allen Mut zusammennahm, um die Prinzessin zu fragen, ob sie ihm in sein Schloss folgen wolle, sprang diese plötzlich auf, rief ihm im Hinausgehen zu, daß sie jetzt eine wichtige Verabredung habe, und weg war sie. Der Prinz ging ihr nach und sah noch, wie sie durch einen kleinen Geheimgang in der Dornenhecke entschwand und in einer Kutsche davonfuhr.
Erst am Abend sah der Prinz die Prinzessin wieder. Sie hatte leicht gerötete Wangen, was ihr außerordentlich gut stand. Nach einem gemeinsamen Essen lud sie den Prinzen noch zu einer Tasse Kräutertee auf den Dachgarten ein. Dort plauderten sie angeregt miteinander. Die Prinzessin schwärmte von wundervollen neuen Stoffmustern, die sie gerade mit der Prinzessin aus dem Nachbarschloss entworfen hatte. Der Prinz war fasziniert, denn eine Prinzessin mit solchen Interessen hatte er bisher noch nicht getroffen. Er hatte es hier wohl mit einem ganz besonderen Wesen zu tun. Zu keiner Minute wurde es langweilig mit ihr, immer wußte sie etwas zu erzählen. Sie war so ganz anders als die farblosen Prinzessinnen, die er bislang kennengelernt hatte.
Aber nach einer Weile sprang die Prinzessin wieder unvermittelt auf. "Ich bin ja so müde!", sagte sie. "Und morgen wird ein langer Tag." Und schon war sie verschwunden. Enttäuscht verließ der Prinz das Schloss.
Als er am nächsten Tag zurückkam, diesmal durch den Geheimgang, war die Prinzessin schon wieder unterwegs, und so versuchte er sein Glück beim König. "Ihre Tochter...", begann der Prinz das Gespräch. Aber er wurde gleich unterbrochen.
"Oh, meine Tochter!" Der König blickte sorgenvoll.
"Sie ist viel unterwegs", sagte der Prinz zaghaft.
"Ja, das ist sie."
"Von hundertjährigem Schlaf keine Spur."
"Wer hat Ihnen denn dieses Ammenmärchen erzählt?", entfuhr es dem König, und er zog die Stirn in Falten. Dann strich er sich dreimal über seinen langen grauen Bart.
"Nun gut", sagte er nach einer Weile, "ich will Ihnen reinen Wein einschenken: Als die Prinzessin geboren wurde, da erschienen zwei Feen. Doch leider war die erste in Wirklichkeit eine böse Hexe. Kaum hatte sie das Kind in der Wiege gesehen, stieß sie eine Verwünchung aus: Niemals solle sie einen Mann finden. Sie müsse auf immer und ewig Single bleiben!" Der König schwieg eine Weile betreten, bevor er weitersprach. "Doch dann trat die zweite Fee vor und sagte: Wenn du es aber schaffst, auch ohne Mann glücklich und zufrieden zu sein, dann wirst du eines Tages deinen Prinzen finden."
Dem Prinzen blieb der Mund offen stehen ob dieser seltsamen Geschichte. Hatte man je von einer solchen Prinzessin gehört?
Einige Wochen noch besuchte er die Prinzessin täglich, unterhielt sich mit ihr über vielfältige Themen, etwa über Wollqualitäten und Färbeverfahren, aber auch über die Geschehnisse in der Welt und griechische Mythologie. Manchmal spielten sie zusammen auf dem Spinett oder lasen gemeinsam in einem Buch.
Eines Tages nahm er sich dann eindlich ein Herz und hielt um ihre Hand an.
Zu seiner Überraschung sah sie ihn nur kurz an und sagte dann sofort "ja".
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Und die Moral von der Geschicht': Die Prinzessin von früher ist wie die von heute nicht ;-)
Und liebe Männer: Manchmal ist das Leben (Lieben) viel weniger kompliziert, als ihr denkt.
Und weil ich Märchen so gern mag, erzähle ich morgen die wahre Geschichte vom Froschkönig. :-)
(Geschichte entnommen aus dem Buch: Suche einen für immer & ewig von Christian Thiel)
Passend dazu habe ich heute in dem Buch, welches ich gerade lese, die folgende Geschichte gefunden:
Die wahre Geschichte von Dornröschen
Vor langer, langer Zeit kam ein Prinz zu einem Schloss, das von einem hohen Dornengestrüpp umrankt war. Der Prinz hatte gehört, daß dahinter eine schöne Prinzessin in einen hundertjährigen Schlaf gefallen war und nur ein Prinz sie mit einem Kuss erwecken könne. So zog er sein Schwert und bahnte sich mit wuchtigen Hieben einen Weg zum Turm.
Nachdem er die schwere Tür geöffnet hatte, hörte er seltsame Geräusche, denen er folgte. Er traute seinen Augen kaum, als er in einer Kammer eine wunderschöne Prinzessin sah, die an einem Spinnrad saß und fröhlich vor sich hinträllerte. Das sah gar nicht nach hunderjährigem Schlaf aus!
Eine Weile sah ihr der Prinz sprachlos zu, bevor er sich endlich höflich vorstellte und ihr zur Begrüßung einen Kuss gab - einen Handkuss allerdings, denn nur schlafende Prinzessinnen küsst man auf den Mund.
Die beiden unterhielten sich angeregt. Als der Prinz gerade allen Mut zusammennahm, um die Prinzessin zu fragen, ob sie ihm in sein Schloss folgen wolle, sprang diese plötzlich auf, rief ihm im Hinausgehen zu, daß sie jetzt eine wichtige Verabredung habe, und weg war sie. Der Prinz ging ihr nach und sah noch, wie sie durch einen kleinen Geheimgang in der Dornenhecke entschwand und in einer Kutsche davonfuhr.
Erst am Abend sah der Prinz die Prinzessin wieder. Sie hatte leicht gerötete Wangen, was ihr außerordentlich gut stand. Nach einem gemeinsamen Essen lud sie den Prinzen noch zu einer Tasse Kräutertee auf den Dachgarten ein. Dort plauderten sie angeregt miteinander. Die Prinzessin schwärmte von wundervollen neuen Stoffmustern, die sie gerade mit der Prinzessin aus dem Nachbarschloss entworfen hatte. Der Prinz war fasziniert, denn eine Prinzessin mit solchen Interessen hatte er bisher noch nicht getroffen. Er hatte es hier wohl mit einem ganz besonderen Wesen zu tun. Zu keiner Minute wurde es langweilig mit ihr, immer wußte sie etwas zu erzählen. Sie war so ganz anders als die farblosen Prinzessinnen, die er bislang kennengelernt hatte.
Aber nach einer Weile sprang die Prinzessin wieder unvermittelt auf. "Ich bin ja so müde!", sagte sie. "Und morgen wird ein langer Tag." Und schon war sie verschwunden. Enttäuscht verließ der Prinz das Schloss.
Als er am nächsten Tag zurückkam, diesmal durch den Geheimgang, war die Prinzessin schon wieder unterwegs, und so versuchte er sein Glück beim König. "Ihre Tochter...", begann der Prinz das Gespräch. Aber er wurde gleich unterbrochen.
"Oh, meine Tochter!" Der König blickte sorgenvoll.
"Sie ist viel unterwegs", sagte der Prinz zaghaft.
"Ja, das ist sie."
"Von hundertjährigem Schlaf keine Spur."
"Wer hat Ihnen denn dieses Ammenmärchen erzählt?", entfuhr es dem König, und er zog die Stirn in Falten. Dann strich er sich dreimal über seinen langen grauen Bart.
"Nun gut", sagte er nach einer Weile, "ich will Ihnen reinen Wein einschenken: Als die Prinzessin geboren wurde, da erschienen zwei Feen. Doch leider war die erste in Wirklichkeit eine böse Hexe. Kaum hatte sie das Kind in der Wiege gesehen, stieß sie eine Verwünchung aus: Niemals solle sie einen Mann finden. Sie müsse auf immer und ewig Single bleiben!" Der König schwieg eine Weile betreten, bevor er weitersprach. "Doch dann trat die zweite Fee vor und sagte: Wenn du es aber schaffst, auch ohne Mann glücklich und zufrieden zu sein, dann wirst du eines Tages deinen Prinzen finden."
Dem Prinzen blieb der Mund offen stehen ob dieser seltsamen Geschichte. Hatte man je von einer solchen Prinzessin gehört?
Einige Wochen noch besuchte er die Prinzessin täglich, unterhielt sich mit ihr über vielfältige Themen, etwa über Wollqualitäten und Färbeverfahren, aber auch über die Geschehnisse in der Welt und griechische Mythologie. Manchmal spielten sie zusammen auf dem Spinett oder lasen gemeinsam in einem Buch.
Eines Tages nahm er sich dann eindlich ein Herz und hielt um ihre Hand an.
Zu seiner Überraschung sah sie ihn nur kurz an und sagte dann sofort "ja".
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Und die Moral von der Geschicht': Die Prinzessin von früher ist wie die von heute nicht ;-)
Und liebe Männer: Manchmal ist das Leben (Lieben) viel weniger kompliziert, als ihr denkt.
Und weil ich Märchen so gern mag, erzähle ich morgen die wahre Geschichte vom Froschkönig. :-)
(Geschichte entnommen aus dem Buch: Suche einen für immer & ewig von Christian Thiel)
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